Seniorenresidenz Spirgarten

Zürich-Altstetten

Das stadträumliche Zentrum Altstettens wird durch das Gemeindezentrum aus den Fünfzigerjahren mit seinem weiten Vorplatz an der Badener Straße definiert. Die dieses Zentrum am Lindenplatz umgebende Bebauung stammt jedoch aus unterschiedlichen Epochen: man findet Überreste aus der dörflichen Vergangenheit Altstettens, über einige markante Bauten aus der Nachkriegszeit auch neueste, größermaßstäbliche Eingriffe. Diese städtebauliche und architektonische Vielfalt führt zu einem eher inhomogenen Charakter des Quartiers.

Der vorgeschlagene Neubau an der Kreuzung Badener- und Spirgartenstraße bezieht sich auf dieses Spannungsfeld und übernimmt eine städtebauliche Mittlerrolle. So reagiert der Neubau durch seine volumeterische Gliederung auf die Körnigkeit der bestehenden Bebauung. Zur Spirgartenstraße hin fassen schmale fünfgeschossige Fassaden den Zugangshof, der räumlich zum Schlusspunkt der wichtigen Passage vom Linden an die Spirgartenstraße wird. Zur Badenerstraße wiederum steht eine Längsfassade, die sich in die Straßenbebauung einreiht. Mit der differenziert eingepassten Volumetrie ergibt sich eine Gliederung, die über die Maßstäblichkeit mit der Umgebung in einen Dialog tritt.

Die Seniorenresidenz Spirgarten sucht mit dem architektonischen Ausdruck einerseits eine eigenständige, selbstbewusste Haltung, die zur Identität der Institution wird, andererseits spielt sie mit Reminiszenzen an die Architektur der Stadterweiterungen der Mitte des vergangenen Jahrhunderts, wodurch die architektonische Einbindung ins Zentrum Altstettens erleichtert wird.

Die Obergeschosse mit den Wohnungen sind zweibündig organisiert. Die innere Erschließung öffnet sich im Bereich der Treppenhäuser zu einer Raumerweiterung mit Sitzgelegenheiten, die den Blick auf den Hof freigeben. Die Wohnungen werden über ein Entrée betreten. Von diesem aus sind Bad, Küche und die beiden miteinander verbundenen Wohnräume erschlossen. Auf dem Attikageschoss ist die Pflegeabteilung hufeisenförmig organisiert und schließt gegen den Hof den gemeinsamen Essraum mit der Terrasse ein.