Planungshilfe

Erschließung

Mangelnde Kondition kann alte Menschen in der Bewältigung längerer Wege beeinträchtigen. Die Nutzbarkeit von Gebäuden und von öffentlichem Raums verbessert sich deshalb mit der Einrichtung von sequenziellen Erholungs- und Verweilangeboten. Idealerweise stehen diese in direkter Blickbeziehung zueinander. Das Wissen um die zu bewältigende Distanz gibt stark eingeschränkten Menschen Sicherheit in der Fortbewegung.

  1. Entwurfskriterien
  2. Ausführungsvarianten

Orientierung

Durch altersbedingte Seheinschränkungen können Bewohner bzw. Patienten nicht mehr ohne Verzögerung zwischen Weit- und Nahsehen wechseln. Dies führt dazu, dass ihr Blick während des Laufens häufig nach unten gerichtet ist, um potentielle Hindernisse auf dem Boden zu erkennen. Ein geneigter Blick scheint auch unabhängig vom veränderten Sehvermögen für alte Menschen und ganz speziell für Alzheimererkrankte typisch zu sein.

  1. Entwurfskriterien
  2. Ausführungsvarianten

Gestaltung + Ausstattung

Das von Johnson & Johnson im Jahr 2000 entwickelte Model des „Trip back in time“ illustriert die spiralförmige Rückwärtsentwicklung in der Selbstwahrnehmung dementiell erkrankter Menschen. Besonders einprägsam scheint dabei die Phase zwischen 20. und 30. Lebensjahr zu sein, so dass sich die meisten Patienten in späteren Demenzphasen in dieser Zeit wähnen. Typischerweise werden Personen oder Entwicklungen/Techniken, die zu einem späteren Zeitpunkt kennengelernt wurden, nicht mehr erkannt. Es ist daher von Vorteil, der Wahrnehmung der Bewohner in der Gestaltung entgegen zu kommen. Menschen, die sich aktuell mit Demenz im Pflegeheim befinden, wähnen sich entsprechend des Models häufig in den 1960er bzw. 1970er Jahren. Daraus ist keinesfalls abzuleiten, dass die typische Gestaltung dieser Zeit nachgeahmt werden muss. Dieses Modell trägt jedoch zum Verständnis darüber bei, welche Umgebungen von Menschen mit Demenz leicht verstanden werden und welche technischen und gestalterischen Details zu Überforderung führen können.

  1. Entwurfskriterien
  2. Ausführungsvarianten